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Katana
Ko-Aoe (NBTHK Juyo-Token)

Japanische Schwert Galerie
 

Dieses wertvolle Stück aus der späten Heian, frühen Kamakura-Periode hat trotz Kürzung eine impossante Klingenlänge von 76,4 cm und weist eine deutliche Klingenbiegung von fast 2 cm auf. Der Griff (nakago) wurde gekürzt und verfügt über 2 Angellöcher. Die Breite am Hamachi (motohaba) beträgt 3,01 cm, während die Breite am Kissaki (sakihaba) bei 2,87 cm liegt. Der Klingenrücken (mune) ist iori-mune und die Klingenstärke (kasane) am Rücken beträgt 0,7 cm.

 

Die Schmiedestruktur (kitae, jitetsu) zeigt eine itame-Struktur mit mokume und herausstehender "chirimen-hada", geprägt von vielen chikei und jifu-utzuri. Der hamon ist ein suguha-Muster gemischt mit ko-midare, ko-choji, ko-ashi und yo in ko-nie-deki und zeigt hotsure, feine kinsuji und sunagashi. An der Klingenwurzel (Ura-Seite) befindet sich ein koshibi-Horimono. Das Gewicht der Klinge liegt bei 900 g. In der Juyo-Sitzung des NTHK im Jahr 2000 wurde es als Juyo-Token klassifiziert.


Der hamon ist ein ruhiger suguha-chô, der auch mit ko-midare gemischt sein kann, stets aber recht nie-lastig ist. Im Gegensatz zu kontemporären Bizen-mono machen Ko-Aoe-Arbeiten einen etwas zurückhaltenderen, ruhigeren, aber sehr eleganten Eindruck.

Diese Klinge zeigt eine itame gemischt mit mokume die insgesamt heraussteht und als chirimen-hada auftritt. Es tritt ji-nie, viel chikei und ein jifu-utsuri auf. Der hamon ist ein suguha gemsicht mit ko-midare, ko-chôji, ko-ashi und yô und ist in ko-nie-deki gehärtet. Dazu finden sich feine kinsuji und sunagashi.

 

Der nioiguchi ist dabei eher unterdrückt. Alles in allem haben wir hier aber ganz deutlich die typischen Charakteristika der Ko-Aoe-Schule. Trotz der ô-suriage ist die Klinge überdurchschnittlich lang und behält einen tiefen koshizori, was ihr – in Kombination mit dem reichlich vorhandenen niku und der kräftigen jiba – ein imposantes Erscheinungsbild verleiht. Ein Meisterwerk unter all den dieser Schule zugeschriebenen Arbeiten.

Im mittleren Bereich des Klingenrückens ist eine kräftige Schlachtnarbe,  die von einem abgewehrten Schwerthieb stammt. Ein kleines Stück der Schneide der angreifenden Klinge ist im Klingenrücken sichtbar!

Die Montierung (koshirae) ist eine shira-saya. Dieses Katana wurde als "ein ausgesprochenes Meisterwerk" bezeichnet und wurde in "Schwerter des Nihonto-Club Deutschland 2" von Markus Sesko (2013, Lulu, ISBN 978-1-300-91985-8) illustriert.

Die Bitchû-Aoe-Schule wurde lt. Überlieferung um Jô´an (承安, 1171-1175) von Yasutsugu (安次) gegründet und florierte bis zum Ende der Nanbokuchô-Zeit, wobei Arbeiten und Schmiede vom Ende der Heian- bis zur mittleren Kamakura-Zeit als „Ko-Aoe“ klassifiziert werden. Deren Arbeitsweise zeigt sich durch eine kitae in eher herausstehender mokume die insgesamt als sog. „chirimen-hada“ auftritt und meist eingemischtes jifu utzuri aufweist.

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